Die Lehre von Omraam Mikhaël Aïvanhov

Omraam Mikhaël Aïvanhov hielt im Zeitraum von 1937 bis 1985 fast 5'000 Vorträge in Französisch und gelegentlich auch in Englisch. Er sprach ausschliesslich aus der Inspiration heraus und hatte keinerlei Notizen vor sich. Er unterrichtete hauptsächlich in Frankreich, aber auch in zahlreichen andern Ländern wie der Schweiz, Kanada, den Vereinigten Staaten und in Skandinavien.

Sein Wissen gab er ausschliesslich mündlich weiter. Seine Bücher werden von einer Schülerin, der er diese Aufgabe ab 1969 anvertraute, aufgrund von stenografischen Notizen, Tonband- sowie Videoaufnahmen seiner Vorträge zusammengestellt und geschrieben. Sie ist immer noch mit dieser Aufgabe betraut und stellt weitere Bücher zusammen, die in vielen Buchhandlungen verkauft werden. Sie werden vom Verlag Prosveta herausgegeben und vertrieben. Man findet sie auch in vielen Bibliotheken. Da einige Werke bis jetzt schon in mehr als 45 Sprachen übersetzt worden sind, darf man sagen, dass Omraam Mikhaël Aïvanhov einer der meistgelesenen und meistübersetzten französischen Philosophen ist.

Erstaunlich ist in seinen Werken von Anfang an die Vielfalt der Aspekte, unter denen immer wieder dieselbe Frage nach der Vervollkommnung des Menschen beleuchtet wird. Welches Thema er auch immer anspricht, er tut es immer im Hinblick darauf, wie der Mensch es für ein besseres Verständnis seiner selbst und eine bessere Lebensführung nutzen kann. Nachstehend finden Sie einige der in seiner Lehre angesprochenen Themen.

Der spirituelle Weg

Wer auf dem Weg der Entwicklung Fortschritte machen möchte muss damit beginnen sein Empfindungsvermögen für die unsichtbare Welt zu entwickeln. Aber das ist nur eine Vorbedingung. Denn es reicht nicht aus, an die Existenz von Wesenheiten und Strömungen, die sich im Weltall oder in uns selbst befinden, zu glauben. Vielmehr muss sich der Mensch darum bemühen, mit diesen Wesenheiten und Strömungen eine konstruktive Arbeit auszuführen. Ihr passt auf, überall auf der physischen Ebene Ordnung zu schaffen, bei euch selbst, in eurem Haus, an eurem Arbeitsplatz, und das ist ausgezeichnet; aber innerlich in euren Gedanken und Gefühlen herrscht weiterhin ein grosses Durcheinander, weil ihr nicht glaubt, dass die Gedanken und Gefühle einer Welt angehören, die wirklich existiert und an der man arbeiten muss, um sie zu ordnen, zu harmonisieren und zu verschönern. Von nun an also müsst ihr eure Haltung ändern: die unsichtbare Welt ist eine Realität, eine Realität die noch viel wichtiger ist, als die sichtbare Welt, und deswegen sollte man sich vor allem mit dieser unsichtbaren Welt auseinandersetzen

Omraam Mikhaël Aïvanhov, Einblick in die unsichtbare Welt

Zum gleichen Thema:
Der spirituelle Mensch in der Gesellschaft (Prosveta Verlag)
Alchimistische Arbeit und Vollkommenheit (Prosveta Verlag)

Die Meditation

Die Meditation ist eine Gedankenübung, durch die ihr euch bemüht, euch so hoch wie möglich in die geistige Welt zu erheben. Es ist eine schwierige Übung. Um euch dabei zu helfen, stellt euch vor, ihr besteigt einen Berg, dessen Gipfel ihr erreichen wollt. Dieses Bild wird euch zu einem anderen Berg in eurem Inneren führen. Den Gipfel dieses Berges nennt die Einweihungswissenschaft die Kausalebene. Indem ihr euch bemüht, euch bis dorthin zu erheben, bekommt ihr nicht nur die größten Möglichkeiten, eure besten Gedanken und Wünsche zu verwirklichen, sondern ihr werdet euch auch innerlich unverletzbar fühlen.

Omraam Mikhaël Aïvanhov, Tagesgedanke vom 2. März 2011

Die Meditation ist eine psychologische, philosophische Frage, ein kosmischer Akt von höchster Bedeutung. Hat der Schüler einmal den Geschmack dieser höheren Welt gekostet, so wächst seine Überzeugung, und er fühlt, dass seine Fähigkeiten ihm zu gehorchen beginnen: wenn er sein Denken in Bewegung setzen möchte, setzt es ein, und wenn er es anhalten möchte, hält es an, als ob die Zellen des gesamten Organismus beschlossen hätten, sich zu fügen.

Omraam Mikhaël Aïvanhov, Die Kraft der Gedanken

Um zu meditieren, muss man die Natur der psychischen Arbeit kennen. So darf man zum Beispiel niemals vom Gehirn verlangen, sich plötzlich auf ein Thema zu konzentrieren, sonst tut man den Nervenzellen Gewalt an, man blockiert sie und man bekommt Kopfweh. Als Erstes heisst es, sich zu entspannen, also sozusagen passiv zu bleiben und dabei zu beobachten, wie alle Zellen sich beruhigen. Natürlich gelingt einem das ohne Übung nicht so schnell, aber mit der Zeit werden dafür ein paar Sekunden genügen. Man muss daher zu Beginn mit Sanftheit, Frieden und Liebe arbeiten, und man darf es nicht erzwingen wollen. Dies ist das Geheimnis einer guten Meditation. Und in dem Augenblick, wo ihr fühlt, dass euer Nervensystem in guter Verfassung, gut aufgeladen ist (denn diese passive Haltung erlaubt es dem Organismus, Kraft zu schöpfen), könnt ihr euer Denken auf das gewählte Thema lenken.

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Die zwischenmenschlichen Beziehungen

Euer momentanes Leben ist zum grossen Teil von den Verbindungen bestimmt, die ihr im Lauf eurer früheren Leben geknüpft habt. Ja, die Schwierigkeiten und Qualen, genauso wie die befriedigenden Momente und Erfolge, die ihr jetzt in eurem physischen und psychischen Leben antrefft, kommen von all den sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen, welche ihr in der Vergangenheit eingegangen seid. Dies wissend, müsst ihr wachsam sein und achtgeben auf die Verbindungen, die ihr heute herstellt. Denn, ob bewusst oder unbewusst, tretet ihr jeden Tag unaufhörlich mit Menschen, mit unsichtbaren Wesenheiten, mit der Natur und mit dem ganzen Universum in Verbindung. Die Frage dieser Verbindungen ist also ganz grundlegend. Denkt auch daran, die Verbindungen, die ihr in diesem Leben bereits geknüpft habt, zu überprüfen: findet diejenigen, die gut sind, um sie aufrechtzuerhalten oder gar zu stärken, diejenigen, die schlecht sind, um sie zu durchtrennen, und studiert, welche neuen Verbindungen ihr mit anderen Geschöpfen eingehen wollt.

Omraam Mikhaël Aïvanhov, Tagesgedanke vom 13. Dezember 2013

Zum gleichen Thema:
Der Mensch im Kosmos (Prosveta Verlag)
Die Quelle des Lebens (Prosveta Verlag)

Liebe und Sexualität

Die Liebe ist Sexualität, aber in einem erweiterten, aufgeklärten und transformierten Sinn. Die Liebe besitzt so viele Grade und Erscheinungsformen, dass man sie unmöglich alle aufzählen und einordnen kann.

Man kann sagen, dass die Sexualität eine rein egozentrische Neigung ist, die den Menschen dazu drängt, ausschliesslich sein Vergnügen zu suchen, und dies kann ihn zu allergrösster Grausamkeit verleiten, denn er denkt nicht an den anderen, er denkt nur daran, sich selbst zu befriedigen. Die Liebe dagegen, die wahre Liebe, denkt zuallererst an das Glück des anderen, sie beruht auf dem Opfer: Opfer an Zeit, an Kraft, an Geld, um dem anderen zu helfen, um es ihm zu ermöglichen, sich zu entfalten und all seine Fähigkeiten zu entwickeln. Und die Spiritualität beginnt genau da, wo die Liebe die Sexualität beherrscht, wenn der Mensch fähig wird, sich selbst zum Wohle des anderen etwas zu entreissen. Solange man nicht imstande ist, sich das Geringste zu versagen, ist es keine Liebe.

Omraam Mikhaël Aïvanhov, Die Sexualkraft oder der geflügelte Drache

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Die Universelle Bruderschaft

Als Einzelmenschen sind die Menschen schwach und machtlos. Ihre Kraft beruht auf der Einheit und der Harmonie, die sie untereinander zu schaffen wissen. Denkt daher so oft als möglich an diese universelle Familie, die ihr aller Unterschiede in Charakter, Temperament, Entwicklungsgrad, sozialem Milieu und Tätigkeitsfeld zum Trotz bilden müsst... Lasst diese Kleinigkeiten beiseite, denn sie sind überhaupt nicht von Bedeutung und sie spielen im spirituellen Leben keine Rolle.

Festigt darum in euren Herzen die Gewissheit, dass ihr alle, trotz eurer Unterschiede, Mitglieder dieser universellen Bruderschaft seid, deren Ursprung sich nicht auf der Erde, sondern in der göttlichen Welt befindet. Jegliches Unterfangen kann nur unter der Bedingung segensreiche Ergebnisse bringen, dass die Menschen sich bewusst sind, dass sie nicht als Einzelindividuen handeln, sondern als Mitglieder eines Kollektivs, dessen Intelligenz sich oben im Himmel befindet.

Omraam Mikhaël Aïvanhov, Gesamtwerke, Band 22, le feu, pensée du 21 août

Zum gleichen Thema:
Das Ideal des brüderlichen Lebens (Prosveta Verlag)
Sich der Idee der Brüderlichkeit öffnen (Prosveta Verlag)
Auf dem Weg zur universellen Brüderlichkeit (Prosveta Verlag)

Das Sonnenyoga (Surya Yoga)

Was für ein Privileg, den Sonnenaufgang betrachten zu können! Bereitet euch daher jedes Jahr im Frühling auf diese einzigartigen Momente vor. Nichts in der Welt ausser der Sonne kann euch so viel Ordnung und Harmonie, Licht und Liebe, Frieden und Freude bringen. Sie ist die Quelle, die hervorquillt, vibriert und fliesst... Wenn es euch gelingt, in diesen Lichtfluss einzutauchen, könnt ihr euch nicht mehr davon losreissen

Wenn ihr sehr früh kommt, um schon vor dem Sonnenaufgang die ersten Lichtschimmer der Morgenröte zu sehen, werdet ihr von einem heiligen Gefühl ergriffen. Es ist, als zelebriere die ganze Natur ein Mysterium. Ihr fühlt euch gezwungen, anders zu schreiten, um die Atmosphäre nicht zu stören und auch das ist wahre Poesie. Wie könnte man nicht wünschen, dass eines Tages alle Menschen diese Schönheit, diese Reinheit, dieses reichhaltige Leben spüren und sich an ihm erlaben können ?

Omraam Mikhaël Aïvanhov, Tagesgedanke vom 23. März 2007

Zum gleichen Thema:
Auf dem Weg zur Sonnenkultur (Prosveta Verlag)
Das Sonnenyoga (Prosveta Verlag)

Das Yoga der Ernährung (Hrani Yoga)

Essen bedeutet, dass wir Substanzen in unseren Körper aufnehmen, Substanzen, die zum Aufbau unseres physischen Körpers, aber auch unserer subtilen Körper beitragen. Daher ist es besonders wichtig, die Handlung des Essens, die wir jeden Tag von Neuem und mehrmals täglich vornehmen, in einem friedlichen und harmonischen Zustand auszuführen. Deshalb wiederhole ich immer wieder mit Nachdruck, wie wichtig es ist, sich vor den Mahlzeiten einige Minuten lang zu sammeln. Ich weiss sehr wohl, dass dies keine verbreitete Gewohnheit ist; die meisten Menschen beten vor dem Essen nicht einmal: Sie stürzen sich ohne Umschweife auf die Nahrung, verschlingen sie und reden dabei, streiten sich sogar und scheppern mit dem Besteck... Das ist der Grund, warum sie nicht viel Gutes aus der Nahrung ziehen können; sie nehmen nur ihre grobstofflichen Elemente auf. Um die feinstofflichen Elemente der Nahrung aufnehmen zu können, die ätherischen Elemente, die dazu beitragen unsere Gedanken und Gefühle zu nähren, muss man sich darauf vorbereiten, in Harmonie und geistiger Sammlung zu essen

Omraam Mikhaël Aïvanhov, Der Weg der Stille

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